Integrierte Verkehrsstrategie für den Rheinisch-Bergische Kreis vorgestellt

Nach dem ersten Teilschritt der Breitbandinitiative wenden sich CDU und Grüne im Kreistag beim Mobilitätskonzept dem Verkehrsbereich zu

"Die Menschen stehen auf ihrem Weg zur Arbeit im Stau, die Straßenbahnen sind zu den Stoßzeiten überfüllt, an den Bahnhöfen gibt es nicht genügend Park-and-Ride-Plätze und viele Buslinien in den ländlichen Bereichen unseres Kreises haben lange Umlaufzeiten. Im Bereich der Mobilität ist unsere Verkehrsinfrastruktur in der gesamten Region an ihre Grenzen gekommen", stellt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion Rainer Deppe MdL fest. Unter diesem Hintergrund haben die Fraktionen von CDU und Grünen im Kreistag ein umfassendes Mobilitätskonzept für den Rheinisch-Bergischen Kreis unter breiter Beteiligung aller Verbände, Verkehrsunternehmen und der Bürgerinnen und Bürger vorgestellt.

Im Hinblick auf die strategische Ausrichtung des Konzepts stellt Deppe fest: "Wir wollen den Menschen in unserem Kreis attraktivere Angebote für den Umstieg auf den öffentlichen Personennahverkehr bieten. Daher haben wir ein Bündel unterschiedlicher Maßnahmen vorgeschlagen. Uns geht es darum, neben der strategischen Ausrichtung unseres Kreises in der verkehrlichen Anbindung an die Ballungszentren des Rheins und des Städtedreiecks den öffentlichen Personennahverkehr durchgängiger und schneller zu gestalten. Das bedeutet, dass wir bessere Möglichkeiten für den Umstieg auf Bus- und Bahn liefern wollen, die Bahn- und Straßenbahnlinien im Takt verdichten und dort größere Kapazitäten schaffen wollen. Zudem wollen wir Schnellbuslinien mit Zulieferfunktion zum Schienenverkehr aufbauen, um die ländlicheren Regionen des Kreises besser und schneller an die Ballungszentren erschließen zu können."

Darüber hinaus setzt das Konzept darauf, neue Antriebsformen im öffentlichen Personennahverkehr durchzusetzen. Im Schienenverkehr sollen die Bahnstrecken (z. B. RB25) elektrifiziert werden, Buslinien mit Brennstoffzellenbussen ausgestattet werden und an Umstiegspunkten wie z. B. Bahnhöfen Ladesäulen für Elektroautos und E-Bikes geschaffen werden.

"Wichtig ist es uns jedoch, dass das Konzept ein lebender Prozess wird. Daher steht im Zentrum, dass wir alle Akteure miteinander vernetzen wollen. Nur in wenigen Bereichen wie beispielsweise beim Betrieb von Buslinien hat der Kreis eigenständige Entscheidungsgewalt. Die Kommunen müssen einerseits aktiv eingebunden werden, genauso wie wir andererseits im regionalen Bereich unsere Einflussmöglichkeiten zu den Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen nutzen wollen, um die Umsetzung der Einzelmaßnahmen zu beschleunigen. Der Kreis übernimmt in dem Konzept eine Mittlerfunktion, mit dem Ziel, vorrangig Fördermittel für die Projekte zu generieren", so Deppe.

Folgende kurzfristige Handlungsmaßnahmen werden vorgeschlagen:

  • Einrichtung einer Schnellbuslinie von Wermelskirchen über Burscheid zum Schienenverkehr (z. B. Bahnhof Leichlingen, Bahnhof Leverkusen, Bahnhof Opladen oder Endhaltestelle Linie 4 Schlebusch)
  • Prüfung der Einrichtung einer Schnellbuslinie von Wermelskirchen zu den Bahnhöfen der S7 in Remscheid
  • Einrichtung einer Schnellbuslinie von Herkenrath/Kürten-Spitze zur Endhaltestelle der Linie 1 in Bensberg
  • Prüfung der Einrichtung einer Schnellbuslinie zur Anbindung der Endhaltestelle der S11 in Bergisch Gladbach
  • Untersuchung/Ausbau multimodaler Umstiegspunkte (Park-and-Ride, Radstationen usw.) zum Schienenverkehr und zu den Schnellbuslinien
  • Ausbau innerörtlicher Radwegenetze mit Anbindung an den Schienenverkehr und die Schnellbuslinien
  • Erhöhung der Taktfrequenz und der Kapazitäten auf den Schienenstrecken (insbesondere RB 25, RB 48, Linie 1 und S11)
  • Umwandlung und Ausbau von Taxibus-Angeboten im ländlichen Raum und Aufbau von Quartierbusangeboten in dicht besiedelten Bereichen
  • Ausbau der Barrierefreiheit an Umstiegspunkten
  • Ausbau alternativer Antriebsformen im ÖPNV (Brennstoffzellenbusse)
  • Förderung alternativer Antriebsformen im Individualverkehr durch nachfrageorientierten Ausbau von Ladesäulen für Elektroautos und E-Bikes

Folgende langfristige Projekte sieht die Integrierte Verkehrsstrategie vor:

  • Verlängerung der KVB-Linie 1 bis Herkenrath/Kürten-Spitze
  • Prüfung der Verlängerung der KVB-Linien 3 und 18 über die Endhaltestelle Thielenbruch hinaus
  • Prüfung der Verlängerung der KVB-Linie 4 in den Rheinisch-Bergischen Kreis

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