„Naturschutz soll Bahnausbau unterstützen!“

Bahnhof Bergisch Gladbach - Foto: A. Savin, Wikimedia Commons
Bahnhof Bergisch Gladbach - Foto: A. Savin, Wikimedia Commons

Zur Kritik des RBN (Bergischer Naturschutzverein) am geplanten 2. S-Bahn-Gleis nach Bergisch Gladbach erklärt Rainer Deppe, Landtagsabgeordneter für den Rheinisch-Bergischen Kreis:

„Wer mehr Pendler für den Nahverkehr gewinnen will, darf nicht gleichzeitig den Ausbau der S-Bahn verhindern.

So lange wie ich im Landtag bin (seit 2005), kämpfe ich auf allen Ebenen für die 2-gleisige S-Bahn-Anbindung unserer Kreisstadt Bergisch Gladbach. Andere noch länger. Nachdem wir es beim sog. NRW-Bahngipfel 2010 geschafft haben, dass sowohl die Bahn als auch Bund und Land die Notwendigkeit grundsätzlich anerkannten, haben wir im Jahr 2016 mit der Planungsvereinbarung einen ganz wesentlichen Meilenstein für das 2. Gleis erreicht. Das ist alles nur gelungen, weil es eine uneingeschränkte Unterstützung für diese Schienenverbindung gibt – nicht nur in Bergisch Gladbach und dem Rheinisch-Bergischen Kreis, sondern in der gesamten Region Köln und im Land Nordrhein-Westfalen.

Viele der über 30.000 Pendler aus Bergisch Gladbach warten seit Jahren auf eine zuverlässige, dicht getaktete Bahnverbindung zwischen Bergisch Gladbach und Köln. Das zweite Gleis, das neben das bereits bestehende gelegt wird, ist die zwingende Voraussetzung für den angepeilten 10-Minuten-Takt. Nicht ohne Grund ist das Nahverkehrskonzept des Kreises mit Zubringerverkehren genau auf diese S-Bahn Strecke ausgerichtet. Sie ist das Rückgrat der Verkehrspolitik für den Rheinisch-Bergischen Kreis.

Jeder weiß, wie sehr unsere Verkehrswege im Rechtsrheinischen überlastet sind. Vom Dauerstau auf den Straßen ist jeder betroffen. Deshalb ist die Stärkung des Schienenverkehrs eine zwingende Voraussetzung, um Mobilität in der Region zu erhalten. Angesichts der bundesweiten Konkurrenz mit anderen Schienenprojekten sollte sich jeder, der jetzt Sand ins Getriebe der Planungen streut, über die Folgen im Klaren sein.

Der Naturschutz tut seinen berechtigten Anliegen keinen Gefallen, wenn er sich ausschließlich als Verhinderer darstellt. Ich warte noch auf das erste Infrastrukturprojekt in unserem Kreis, das von dieser Seite getragen wird. Wie positiv wäre es doch, wenn der Naturschutz aktiv Vorschläge einbrächte, wie das Naturschutzgebiet mit dem 2. Gleis ökologisch erhalten oder gar aufgewertet werden kann.“

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