Vorsicht! Waldbrandgefahr
Wachsam vor Ort und strategisch vorbereitet
Waldbrände bedeuten ein großes Sicherheitsrisiko für Menschen und Tiere und verursachen immer wieder schwere ökologische und wirtschaftliche Schäden. Riesige Waldflächen, die über Generationen gewachsen sind, können dabei innerhalb weniger Stunden zerstört werden. Auch wenn dieses Frühjahr nicht so trocken war wie in den Jahren 2018-2020, so kann es keineswegs Entwarnung geben. „Drei Jahre mit extremer Trockenheit haben in unserem Land unübersehbare Spuren hinterlassen, die bei weitem noch nicht ausgeglichen sind“, so der Landtagsabgeordnete Rainer Deppe. Die durch Wassermangel geschwächten Bäume hatten dem zerstörerischen Fraß von Milliarden Borkenkäfern nichts entgegenzusetzen. Die Folge sind abgestorbene und ausgetrocknete Schläge: Da braucht es nur einen Funken und schon können große Waldbrände ausbrechen. In dieser Woche war es bereits zu einem Waldbrand in Ratingen gekommen. Im Jahr 2020 waren sogar 45 Waldbrände in Nordrhein-Westfalen aufgetreten.
„Im Landtag haben wir über die Verminderung der Waldbrandgefahr und die Verbesserung der Brandbekämpfung diskutiert. Der Waldumbau hin zu naturnahen sowie arten- und strukturreichen Wäldern macht auch vor dem Hintergrund der Waldbrandprävention Sinn; denn natürliche Laubholzmischwälder speichern unter gleichen Bedingungen mehr Feuchtigkeit im Boden und trocknen im Gegensatz zu Nadelholzwäldern weniger schnell aus. Im Rahmen einer Projektgruppe des Umweltministeriums mit Behörden, Feuerwehren, Waldbesitzern, Naturschutzverbänden und der Forstwirtschaft soll in Nordrhein-Westfalen eine ganzheitliche, interdisziplinäre Konzeption zur Waldbrandprophylaxe und Waldbrandbekämpfung erarbeitet werden“, so Rainer Deppe.
Beispielsweise benötigen die Kommunen klare Empfehlungen für Ausstattungsgegenstände wie z. B. Hochleistungswasserförderer. Die Waldbrandeinsatzkarten müssen ständig aktualisiert werden und die Brandfrüherkennung soll intensiviert werden. Zudem benötigen die Feuerwehren aktuelle digitale Karten, sodass die Brandbekämpfung sofort einen Überblick über das Netz von gut befahrbaren Waldwegen hat. Auch die Waldbesitzer sind gefordert, trockenes Schadholz und Holzreste zügig aus dem Wald zu entfernen. Dabei werden sie z. B. über die Extremwetterrichtlinie unterstützt.
Eine besondere Bedeutung kommt der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung aus der Luft zu. Die Landesregierung hat für diesen Einsatzfall Löschwasseraußenbehälter für Polizeihubschrauber, sog. „Bambi-Buckets“ beschafft und mit Erfolg eingesetzt.
„Die Waldbrandbekämpfung ist durch den Klimawandel und der einhergehenden Dürre noch dringlicher geworden. Wir müssen mit allen beteiligten Institutionen und Personen die Gefahr verringern und die Bekämpfung optimieren“, so Rainer Deppe.