Artenvielfalt im Wald steigt weiter

Landesregierung legt ersten NRW-Naturschutzbericht vor

Erstmalig haben Fachwelt und interessierte Bürgerinnen und Bürger ein umfassendes Nachschlagewerk zum Stand des Naturschutzes in Nordrhein-Westfalen“, so der Landtagsabgeordnete Rainer Deppe zur Vorstellung des ersten Naturschutzberichtes der Landesregierung. „Um Biodiversität und den Klimaschutz voranzubringen, sind die nun ermittelten Daten und Fakten immens wichtig; so sehen wir, wo wir auf dem richtigen Weg sind, aber auch, wo wir besser werden können und auch müssen.

Populationen bedrohter Arten wachsen wieder und einst verschwundene Tiere kehren nach Nordrhein-Westfalen zurück, darunter Biber, Weiß- und Schwarzstorch, Uhu, Wanderfalke, Feldhamster und Fischotter.

Deppe, der auch Kreisvorsitzender der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) im Rheinisch-Bergischen Kreis ist, freut sich über die Feststellung des Berichts, dass sich die Artenvielfalt im Wald weiter positiv entwickelt. So zeigt der Indikator „Artenvielfalt und Landschaftsqualität“ einen steigenden Trend und befindet sich mit 86 Prozent bereits in der Nähe des Zielwertes von 100 Prozent. Diesen Wert strebt die Landesregierung bis zum Jahr 2030 an.

Positiv bewertet Deppe die seit den 1980er Jahren stark sinkenden Werte beim Säure- und Stickstoffeintrag in Waldgebiete. Andererseits ergab die Waldzustandserhebung 2020 den schlechtesten Kronenzustand seit Beginn der Erhebungen, verursacht durch Hitze, Dürre und die starken Beschädigungen durch den Borkenkäfer in den letzten Jahren. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels empfehlen die Klimaanpassungsstrategien für den Wald sowie das Waldbaukonzept und das Wiederbewaldungskonzept für Nordrhein-Westfalen konsequent die Entwicklung klimastabiler Mischwälder. Vor allem Fichtenmonokulturen sollen durch geeignete Waldentwicklungstypen mit möglichst hohen Anteilen von in Nordrhein-Westfalen heimischen Baumarten ersetzt werden.

Laut der letzten Landeswaldinventur im Jahr 2014 nimmt der Wald in Nordrhein-Westfalen derzeit mit rund 935.000 Hektar etwa 27 Prozent der Landesfläche ein. Nach den Bundes- und Landeswaldinventuren und der sogenannten verdichteten Kohlenstoffinventur im Jahr 2017 stieg der Laubbaumanteil an der Gesamtwaldfläche im Verlauf von 30 Jahren von 48 auf 59 Prozent beziehungsweise 502.769 Hektar. Bis 2030 soll der Anteil der Laub- und Mischwälder auf über 80 Prozent steigen.

Vor dem Hintergrund der Gleichrangigkeit von Erhalt der biologischen Vielfalt, Klimaanpassung und Klimaschutz geht es bei der Entwicklung von klimastabilen Mischwäldern darum, diese Aspekte in Einklang zu bringen und vorhandene Chancen zu nutzen.

Der erste Naturschutzbericht verschafft uns endlich einen guten und umfassenden Überblick. Wenn wir gemeinsam auf der Grundlage von Daten und Fakten handeln, können wir viel für die Bewahrung unserer lebens- und liebenswerten Heimat erreichen“, so Deppe.

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