Die Rotbuche ist Baum des Jahres 2022

Rotbuche - Bild von Hans Braxmeier / Pixabay
Bild von Hans Braxmeier / Pixabay

In diesem Jahr fiel die Wahl Baum des Jahres auf die Rotbuche. Es ist die häufigste Laubbaumart in unseren Bergischen Wäldern. „Ich freue mich, dass auch in diesem Jahr ein für das Bergische Land typischer Baum ausgewählt wurde. Wer kennt nicht die Hallenwälder älterer Buchenbestände mit ihrem schattenspendenden Kronendach.“ Da Buchen im Verhältnis sehr viele Blätter haben, sorgt ihr Laub für einen laubbedeckten und fruchtbaren Waldboden. Allerdings verhindert der Schatten unter dem dichten Kronendach, dass sich in Buchenwäldern mit Ausnahme des Ilex andere Baumarten bei uns entwickeln. Die gewünschten Mischbaumbestände wird der Forstwirt nur dann erreichen, wenn er durch gezielte Anpflanzung bzw. Entnahme für ausreichend Licht und Platz für andere Baumarten sorgt.

Die Buche hat aktuell vollkommen zu Recht unsere Aufmerksamkeit verdient, denn auch diese an sich hier natürlich vorkommende Art, ist durch drei trockene Jahre geschädigt.

Ob und wie die Bäume dauerhaft geschädigt sind, zeigt sich erst mit zeitlicher Verzögerung. Als erste Reaktion werfen die Buchen einen Teil ihres vergleichsweise üppigen Blattwerks ab, um so die Verdunstung und damit den Wasserverlust zu reduzieren. Spärliches Laub und abgestorbene Kronenteile sind die sichtbaren Zeichen der Schwächung. Die geschwächten Bäume werden zunehmend von Schadinsekten wie dem Buchenspringrüssler, dem kleinen Buchenborkenkäfer sowie von Pilzerkrankungen bedroht. Von der leider häufiger auftretenden Buchenkomplexkrankheit sind vor allem die wertvollen älteren Exemplare betroffen. In den ausgetrockneten Bodenschichten können die tiefwurzelnden Bäume nicht genügend Feinwurzeln nachbilden, so dass sie sich nicht mit Wasser versorgen können.

Aber es gibt Hoffnung. Vor kurzem ist es gelungen, die komplette Erbinformation von gesunden und stark geschädigten Buchen zu analysieren und die entscheidenden DNA-Abschnitte für die Dürreresistenz zu erkennen. Dank solcher Analysen können in Zukunft die widerstandsfähigen Exemplare ausgewählt und weiter vermehrt werden.

Das sehr harte, aber für Feuchtigkeit anfällige Holz der Rotbuche findet vornehmlich im Innenraum z. B. bei Möbeln, Parkett und Treppenstufen Verwendung. Die Teile des Baumes, die für diese Zwecke nicht in Frage kommen, sind aufgrund ihres hohen Brennwerts als Brennholz und zur Herstellung von Holzkohle sehr geschätzt.

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