Neuer Wolfsriss im Rheinisch-Bergischen Kreis

Wolfsansiedlung macht keinen Sinn

Zum ersten nachgewiesenen Wolfsriss im Rheinisch-Bergischen Kreis erklärt der umweltpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion und Vorsitzende der Züchterzentrale des Rheinisch-Bergischen Kreises, Rainer Deppe:

Wie lange werden Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde noch unbehelligt auf den Wiesen des Bergischen Landes weiden können? Diese Frage stellen sich nach den ersten beiden vom Wolf gerissenen Ziegen die Tierhalter im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Wir Tierhalter hätten statt Jubeladressen von Minister Remmel als Nordrhein-Westfalens oberstem Wolfspaten erwartet, dass er sein Mitgefühl für die elend zu Tode gehetzten Ziegen äußert. Ein Haustier, für das der Tierhalter eine gesetzliche und moralische Fürsorgepflicht hat, ist nicht weniger schutzwürdig als Raubtiere in freier Landschaft.

Die Wolfsfreunde um Minister Remmel erwarten, dass schon in wenigen Jahren 80 Wölfe in Nordrhein-Westfalen dauerhaft ansässig sein werden. Wir fordern einen einklagbaren Rechtsanspruch der Tierhalter auf Ersatz aller Kosten, die mit dem Auftauchen von Wölfen verbunden sind.

Wenn das nach dem Bären größte Raubtier Europas nach mehr als 200 Jahren wieder ins Bergische Land zurückkehrt, wird das die hier typische, flächendeckende Beweidung von Wiesen und Weiden verändern. Ich möchte nicht, dass wir unsere Landschaft mit mannshohen wolfsdichten Zäunen vergittern oder dass wir aus Weidetieren wieder Stalltiere machen.

Zur Zeit der letzten Wölfe im Rheinland gab es weder Strom, noch Autos und Eisenbahnen. Eingezäunte Wiesen waren damals unbekannt. Tiere wurden tagsüber nie ohne Bewachung ins Freie gelassen und nachts kamen sie in den Stall. Vor 200 Jahren lebten auch lediglich 2 Mio. Menschen in Nordrhein-Westfalen. Der heutige Lebensraum im Rheinisch-Bergischen Kreis ist für den Wolf nicht geeignet. Und deshalb macht es auch keinen Sinn, ihn hier ansiedeln zu wollen.

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