Bergisches Wasser in bester Qualität

Wasserkooperation Bergisches Land ist ein Erfolgsmodell

Dass das Bergische Land mit seinen Talsperren die Menschen in den großen Städten das ganze Jahr über zuverlässig mit Trinkwasser versorgt, lernen die Kinder schon in der Grundschule. Besonders im Rheinisch-Bergischen Kreis und im Oberbergischen Kreis sind auf Grund der normalerweise häufigen Regenfälle besonders viele Talsperren anzutreffen. Dass das Wasser eine ganz ausgezeichnete Qualität hat, dürfte ebenfalls vielen Menschen bekannt sein. Die Landwirte, die mit ihrer Bewirtschaftung der bergischen Wiesen und Weiden dafür sorgen, dass dieses Wasser so hervorragend ist und im Laufe der Jahre immer besser wurde, führen jedoch oft ein Schattendasein.

Ohne eine schonende und angepasste Landbewirtschaftung wäre diese ausgezeichnete Wasserqualität, die allen Wasserkonsumenten zugutekommt, nicht denkbar“, berichtet der bergische Landtagsabgeordnete Rainer Deppe, der sich im Landtag für Umwelt- und Landwirtschaftspolitik engagiert. Dass die hohe Wasserqualität über Jahre erreicht und immer noch verbessert wird, hat auch ganz viel mit der Kooperation der Landwirtschaft und der hiesigen Wasserwirtschaft zu tun. „Der entscheidende Erfolgsfaktor ist, dass beide Seiten auf freiwilliger Basis zusammengefunden haben und so wechselseitig verstehen, was für die Landwirte wichtig ist, nämlich gutes und ausreichendes Futter zu ernten, und was für die Wasserwerke wichtig ist, nämlich sauberes Wasser zu haben, das mit möglichst geringem Aufwand als wertvolles Trinkwasser in die Wasserleitungen eingespeist werden kann.

Insgesamt 236 Landwirte arbeiten im Bergischen Land auf freiwilliger Basis mit dem Wupperverband, dem Aggerverband und den Stadtwerken Solingen eng zusammen und optimieren standortangepasst und ständig ihre Bewirtschaftung - alles mit dem Ziel: bestes Trinkwasser für die Bevölkerung zu sichern. Zu den Maßnahmen gehören z. B. die Düngeplanung mit integrierter Kostenoptimierung, die häufigere Entnahme und Analyse von Bodenproben, die Gülleverteilplanung zur optimalen Pflanzenversorgung, Einsatz neuartiger mechanisch wirkender Maschinen zur Vermeidung von chemischem Pflanzenschutz, wasserschützende Maßnahmen wie Bachabzäunungen oder Weidetränken. Die einzelnen Betriebe erhalten dabei individuell zugeschnittene landwirtschaftliche Beratungen. Insgesamt hat sich das Kooperationsmodell zu einem Innovations-Treiber für eine gewässerschonende Landbewirtschaftung entwickelt. Zum Beispiel haben sich flächendeckende und wiederholte Stickstoff-Bodenproben, ein kurzer Zwischenfruchtanbau nach Getreide und Winterraps und vor Winterweizen oder eine neue Methode der Temperaturmessung zur Bestimmung des Vegetationsbeginns im Frühjahr als sehr erfolgreich herausgestellt.

Insgesamt 5 Wasserkooperationen existieren im Bergischen Land; im Grundsatz im Einzugsbereich jeder Talsperre; es sind die Große Dhünn-Talsperre, Genkeltalsperre, die Neye- und Schevelinger-Talsperre, Sengbachtalsperre und die Wiehltalsperre. Alle vereint in dem Ziel, die Hygiene des Trinkwassers fortlaufend zu verbessern, die Nährstoffeinträge in die Gewässer zu verringern und die Bodenerosion zu reduzieren. Unsere Landwirtschaft stellt damit unter Beweis, wie sehr sie sich ihrer Verantwortung für qualitativ hochwertiges Wasser bewusst ist.

25 Jahre existieren die Kooperationen im Bergischen Land. Jetzt verleiht die Landesregierung den Wasserkooperationen neuen Schwung. „Gerade hat Ministerin Ursula Heinen-Esser mit den Partnern auf Landesebene ein neues 12-Punkte-Programm zur Zukunft der Wasserkooperationen in NRW unterzeichnet. Mit dem neuen Programm wird die Zusammenarbeitet nochmals intensiviert“, ist Rainer Deppe überzeugt. Vertragspartner auf Landesebene sind das NRW-Umwelt- und Landwirtschaftsministerium und acht Organisationen der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft.

Das Bergische Land versorgt mit den fünf Talsperren jährlich 1,5 Mio. Menschen in Nordrhein-Westfalen mit Trinkwasser. In den 5 Bergischen Wasserkooperationen arbeiten 236 Landwirte. Landesweit haben sich 11.700 Landwirte und Gärtner mit 160 Wasserversorgungsunternehmen zu 116 Wasserkooperationen zusammengeschlossen.

Zurück